Sichtbetonfassaden an Gebäuden aus den siebziger und achtziger Jahren des vorigen Jahrhunderts weisen in der heutigen Zeit vermehrt sichtbare Rosterscheinungen, Abplatzungen und sichtbar gewordenen Betonstahl auf.
Abgesehen von dem dadurch optisch beeinträchtigten Fassadenbild deuten diese Schadensbilder auf eine auf Dauer zunehmend eingeschränktere Funktionalität der Betonfassade hin.
Die Ursache für die Beeinträchtigung ist meist der Karbonatisierungsprozess im Stahlbeton. Stahlbetonaußenbauteile sind Witterung und Feuchtigkeit und somit diesem Prozess im Lauf der Jahre verstärkt ausgesetzt.
Im Zusammenwirken mit dem Anteil an CO2 in der Luft karbonatisiert der Zementstein, verliert seine Alkalität und damit seine Schutzwirkung gegenüber der Betonbewehrung. Der Stahl beginnt unter Einwirkung von Sauerstoff und Feuchtigkeit zu korrodieren und vergrößert dadurch sein Volumen, was zu Rosterscheinungen und Rissen führt.
Der Korrosionsprozess potenziert sich mit dem Abplatzen der Betonüberdeckung in seiner Geschwindigkeit und hat ohne gegensteuernden Eingriff eine vollständige Korrosion des Betonstahls zur Folge.
Auch andere chemische Prozesse mit Ursachen wie chloride oder andere salzartige Angriffe auf Betonbauteile können eine Betonstahlkorrosion bedingen.
Verfahren zur Vermeidung und Verminderung des Betonstahlkorrosionsprozesses sowie zur Betoninstandsetzung gem. DAfStb und DIN EN 1504 können u.a. sein: - Prinzip 1 Protection against Ingress (PI) Schutz gegen Eindringen von Schadstoffen: -Imprägnierungen - Grundierungen - Versiegelungen - Beschichtungen - Prinzip 7 Preserving or Restoring Passivity (RP) Passivierung oder Repassivierung: - Realkalisieren mit alkalischem Beton flächig oder lokal - Begrenzung des Wassergehaltes im Beton